Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
erinnern Sie sich an die Lieblingsspiele Ihrer Kindheit? Wo haben Sie am liebsten gespielt? Wenn ich an meine eigene Kindheit zurückdenke, dann fallen mir vor allem Szenen unter freiem Himmel ein - auch in der kalten Jahreszeit. Im Garten, auf der Wiese, im Hof, in den Feldern, im Wald, am Bach, im Schnee. Steine sammeln, Vögel beobachten, Eiszapfen bestaunen, Tierspuren verfolgen, Schneemänner bauen … Wir waren ständig in Bewegung, stapften durch den knisternden Schnee, schlitterten über gefrorene Pfützen, spielten im Matsch, spürten Wind und Wetter auf unserer Haut. Und jeden Tag gab es draußen etwas Neues zu erforschen, neue Abenteuer zu erleben.
Heute verbringen Kinder einen immer größeren Teil ihrer Lebenszeit in geschlossenen Räumen. Auch die Bildung, Erziehung und Betreuung in Krippen, Kindergärten und Horten findet häufig überwiegend drinnen statt. Dabei warten draußen unerschlossene Spiel- und Lernräume darauf, mit allen Sinnen erkundet zu werden.
Mit diesem Heft wollen wir den Blick für diese Erfahrungsräume weiten und Lust machen, die Natur als unermessliches, kostenloses Bildungsreservoir (wieder) zu entdecken - auch und gerade im Winter. Unsere Autoren zeigen, warum Naturbegegnung für Kinder wichtig ist, welche Schätze direkt vor der Tür auf uns warten, wie das Außengelände der Kita auch in der kalten Jahreszeit genutzt werden kann, welche künstlerischen Gestaltungsmöglichkeiten Eis und Schnee bieten, was Kinder im Winterwald lernen können.
Ein gutes neues Jahr mit spannenden (Natur-)Erfahrungen wünscht Ihnen
Ihre
Irene Weber, Chefredakteurin