Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
das frühpädagogische Arbeitsfeld hat in den vergangenen Jahren einen enormen Wandel erlebt. Immer mehr Kinder kommen immer früher in die Kindertageseinrichtungen, gleichzeitig sind die Anforderungen an die Qualität der Bildung, Erziehung und Betreuung im Elementarbereich gewachsen. Die traditionellen Ausbildungsstätten haben ihre Kapazitäten erhöht, parallel dazu haben kindheitspädagogische Studiengänge und Quereinsteigermodelle neue Ausbildungswege eröffnet. Zwischen 1998 und 2014 ist die Zahl der in deutschen Kindertageseinrichtungen Beschäftigten um mehr als 235 000 auf rund 610 000 Personen gestiegen. Das bedeutet ein Plus von über 60 Prozent! Dennoch berichten uns immer
wieder Kita-Leitungskräfte, dass sie händeringend gutes Personal suchen.
Diese Entwicklung wirft Fragen auf: Wer kann Kita? Welche Kompetenzen benötigen pädagogische Fachkräfte für ihre herausfordernde und anspruchsvolle Tätigkeit? Reichen die bisher beschrittenen Qualifizierungswege aus? Brauchen wir eine Ausbildung, die stärker auf den Lernort Praxis setzt? Wie können Erfahrungen und Kompetenzen unterschiedlich Qualifizierter in den Teams zur Entfaltung kommen? Und das alles zum Wohl der Kinder und ohne Abstriche an der pädagogischen Qualität? Einfache Antworten auf diese Fragen gibt es nicht. Aber es ist notwendig, sie zu stellen und zu diskutieren.
Eine anregende Lektüre wünscht Ihnen
Ihre
Irene Weber, Chefredakteurin
Für Anregungen, Lob und Kritik haben wir immer ein offenes Ohr. Schreiben Sie uns: wdk@caritas.de