Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Glücksforschung empfiehlt, täglich in einer Art Tagebuch positive Erlebnisse oder glückliche Momente festzuhalten. Denn in unserer problem- und defizitorientierten Gesellschaft richtet sich der Blick häufig zunächst auf das, was nicht gut läuft. Vieles, was uns glücklich machen könnte, wird gar nicht wahrgenommen, weil es zu wenig spektakulär, zu alltäglich oder vermeintlich selbstverständlich ist. Das Positive findet wenig Beachtung, wird übersehen oder allzu schnell wieder vergessen. Dabei zeigt die Hirnforschung: Der Bereich im Gehirn, der aktiv ist, wenn sich ein Mensch in positiver Stimmung befindet, kann ähnlich wie ein Muskel trainiert werden. Schon nach wenigen Tagen, an denen man vermehrt positive Emotionen wie Glück, Freude oder Hoffnung empfindet, ist dieses Areal stärker ausgeprägt und die Verästelung der Neuronen verdichtet sich. Man kommt leichter in positive Stimmung, Glücksmomente werden häufiger und intensiver erlebt. Dasselbe gilt allerdings auch für negative Emotionen. Deshalb ist es hilfreich, die Aufmerksamkeit immer wieder auf das Positive zu lenken.
Für dieses Heft haben wir Kita-Leitungen und pädagogische Teams gefragt: Was sind für Sie Glücksmomente, Glanzpunkte, Lichtblicke und Sternstunden in Ihrem beruflichen Alltag? Woraus schöpfen Sie Kraft? Wie sorgen Sie angesichts der zahlreichen komplexen Herausforderungen für stärkende Momente im Team? Vielfältige Antworten auf diese Fragen finden Sie auf den folgenden Seiten. Eine Einrichtung führt übrigens tatsächlich eine Art Glückstagebuch − das »Buch der Erfolge« (Seite 18).
Viele Lichtblicke und Sternstunden wünscht Ihnen
Ihre
Irene Weber, Chefredakteurin