Das industrielle Wachstum verändert die Sozialstruktur. Die Katastrophe des ersten Weltkriegs (1914 bis 1918) prägt das gesellschaftliche Leben.
Als allgemeines Erziehungsziel gilt der "gehorsame Untertan". Ein Gegengewicht entsteht in Rückbesinnung auf Fröbel und andere. Markantes Beispiel ist Maria Montessori und ihr Konzept "die Welt selbst erfahren statt pädagogischer Gängelei". Die italienische Ärztin und Erzieherin erläutert auf Vortragsreisen eine Erziehungsmethode, die von der Selbsttätigkeit des Kindes ausgeht. Durch sinnliche Erfahrung werden Kinder in einer didaktisch vorbereiteten Umgebung zur Konzentration und Selbstentfaltung geführt.
Die Reformpädagogik meldet sich zu Wort und votiert in der Reichsschulkonferenz für eine Zuordnung des Kindergartens zum Bereich von Schule und Bildung. Mehrheitlich setzen sich jedoch die Befürworter einer Zuordnung zur Jugendwohlfahrt durch.
Im Jahr 1912 gründet sich auf Initiative des Katholischen Frauenbunds der "Zentralverband katholischer Kinderhorte Deutschlands" in Köln, der damit einem geplanten überkonfessionellen Zusammenschluss aller Kinderhorte in Deutschland zuvorkommt. 1920 schließen sich der Hortverband und der Verband katholischer Kleinkinderanstalten zusammen zum "Zentralverband katholischer Kinderhorte und Kleinkinderanstalten Deutschlands".