22.03.2019, Köln. Zusammen mit der Bundesvereinigung Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder (BETA) und dem Didacta Verband veranstaltete der KTK-Bundesverband auf der Bildungsmesse zum 11. Mail einen Aktionstag.
Zehn Jahre nach dem ersten Aktionstag 2009 mit dem Titel "Seiltanz auf der Großbaustelle - steigende Ansprüche erfordern verbesserte Rahmenbedingungen" gibt es noch immer vieles an den Rahmenbedingungen für die Arbeit der Kindertageseinrichtungen zu verbessern. Hinzu kommt der Fachkräftebedarf als zentrale und demografische Herausforderung.
Während des Aktionstages unter dem Titel "Baustelle Kita - der Seiltanz geht weiter" schilderte Frank Jansen in seinem Auftaktvortrag die Entwicklung der gesetzlichen Grundlage und erläuterte die Kritik: Die Idee eines Bundesqualitätsgesetzes wurde von Verbänden, Wissenschaft, Gewerkschaften seit 2013 verfolgt. Im Januar 2019 trat dann das "Gute-Kita-Gesetz" in Kraft. Frank Jansen führte aus, warum das Gesetz nicht den Erwartungen entspricht: Statt eines Sondervermögens für eine verlässliche Finanzierung der Vorhaben sind nun, begrenzt bis 2022, Umsatzsteuermittel für die Finanzierung vorgesehen. Der Großteil der Gelder wird zuerst in die Beitragsfreiheit fließen, so dass dringend benötigte Qualitätsverbesserungen, wie beispielsweise verbindliche Qualitätsstandards beim Personalschlüssel, weiter auf der Strecke bleiben. Der Zwischenbericht der Bund-Länder-Konferenz "Frühe Bildung - Mehr Qualität für alle Kinder" aus dem Jahr 2016 hatte Perspektiven dafür aufgezeigt, wie es gelingen kann, strukturelle Standards mittelfristig länderübergreifend umzusetzen. Er hatte auch deutlich gemacht, dass es dafür einer abgestimmten und langfristig angelegten Gesamtstrategie des Bundes und der Länder bedarf, und hatte entsprechende Vorschläge für eine Finanzierung vorgelegt. Diese und andere Imulse wurden durch das aktuelle Gesetz nicht aufgegriffen.
Aus diesen Gründen wird das Bündnis für ein wirkliches Bundesqualitätsgesetz wieder aktiv werden.
In Ihrem Vortrag "Lebensort Kita: Quantitativer und qualitativer Ausbau bleiben auf der Agenda" zeigte Christiane Meiner-Teubner anhand der statistischen Daten sehr anschaulich, dass der Ausbau aufgrund der demografischen Entwicklung der Kinderzahlen, des Personals und der Kitas weitergeht und auch einen qualitative Entwicklung erfordert. Die Präsentation können Sie herunterladen.
Im Gespräch "Balanceakt Kita: Anforderungen und Herausforderungen in der Kita erfolgreich meistern" schilderten drei erfahrene Leiterinnen, wie es Ihnen gelingt, die stets wachsenden Anforderungen trotz schwieriger Rahmenbedingungen zu meistern und welche Unterstützungsleistungen Kindertageseinrichtungen benötigen.
Christa Preissing skizzierte in ihrer Situationsanalyse die veränderten Lebensbedingungen für Kinder und Familien: Kinder kommen immer jünger in die Kita und verbringen dort mehr Lebenszeit als noch vor wenigen Jahren. Fragen danach, was und wen Kinder für eine gelingende Bildung, Erziehung und Betreuung brauchen, ergänzt sie um Fragen danach, wer diese leisten kann, und welche Unterstützung die Fachkräfte in Kitas benötigen. Ihre Überlegungen finden Sie in der Präsentation "Bildungsort Kita. Welche Pädagogik braucht der Bildungsort Kita und wer kann sie leisten?"