Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
Demokratie ist mehr als ein politisches System - sie wird Tag für Tag in unserem Handeln sichtbar. Als Demokrat*in wird man nicht geboren, sondern demokratische Grundprinzipien gilt es bereits im frühen Kindesalter zu erleben und zu erfahren. Die Kita bietet dafür als Lern und Lebensraum den idealen Rahmen. Hier können Kinder im demokratischen Miteinander lernen, einander zuzuhören, Kompromisse zu finden und Konflikte respektvoll zu lösen.
»Auf den Anfang kommt es an!«, unterstreicht unser Autor Daniel Frömbgen in seinem Beitrag ab Seite 8. Er erklärt, was Demokratiebildung in der Kita bedeutet, warum sie wichtig ist und was alles dazu gehört. Wie Sie als pädagogische Fachkraft demokratiefeindlichen Äußerungen oder Handlungen in der Kita - sei es unter Kindern, aufseiten von Eltern oder im Team - konsequent begegnen und Kinder vor Herabwürdigung und Diskriminierung schützen, zeigt Petra Wagner sehr anschaulich ab Seite 12. Einen Einblick in gelebte Praxis bieten die zwei folgenden Artikel: Ab Seite 16 schildert Michael Gueffroy, wie der Berliner Kindergarten Gudrunstraße sein pädagogisches Profil Demokratiebildung im Kita-Alltag umsetzt. Und Petra Lieser berichtet ab Seite 21, wie das Team der Kita St. Matthias in Trier den Weg zur Partizipation kontinuierlich gegangen ist und Demokratiebildung im pädagogischen Alltag lebt. Ein Kind der Einrichtung bringt es so auf den Punkt: »Hier ist keiner Chef, hier ist jeder Chef.«
Bei allen Beiträgen in dieser Ausgabe wird deutlich: Demokratiebildung in der Kita ist keine Zusatzaufgabe. Sie ist in erster Linie eine Frage der Haltung. Und sie beginnt im Alltag - überall dort, wo Kinder gehört werden und mitentscheiden dürfen.
Ihre
Irene Weber, Chefredakteurin