Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
für Kinder ist jeder Tag voller spannender Fragen. Mit wachen Augen und Ohren und neugierigen Händen gehen sie auf Entdeckungsreise. Sie suchen nach Lösungen, finden Antworten und erfinden Neues. Aus einem Karton wird plötzlich ein Auto, aus einer Papprolle ein Fernrohr, aus Stöcken und Tüchern eine Rakete. Beim Spielen, Tüfteln und Ausprobieren lernen sie eine Menge - über sich selbst, über andere und über die Welt.
Einen genauen Blick darauf, wie junge Kinder lernen, werfen Annette Dreier und Robert Fischbach in ihrem Beitrag »Suchen, Finden, Erfinden - drei Perspektiven auf das kindliche Lernen« ab Seite 8. Dabei räumen sie auch mit einigen Missverständnissen, Irrtümern und falschen Vorstellungen über Bildungsprozesse in der frühen Kindheit auf. Von welcher Vielfalt an Lernspuren ein schmutziges T-Shirt erzählt, hat Petra Evanschitzky in einem Foto festgehalten, das Sie auf Seite 13 finden. Eike Ostendorf-Servissoglou berichtet ab Seite 14, wie eine Erzieherin Kindern ungeahnte Lernprozesse ermöglicht, indem sie Unerwartetes als Chance betrachtet und den Interessen der Kinder folgt. Um ein Erfinder*innen- Projekt mit Kita-Kindern in Berlin-Kreuzberg geht es im Beitrag »Auf den Spuren Leonardo da Vincis«. Was die Kinder dabei alles lernten und welche Rolle eine Quatschmaschine und eine Wurst auf Rädern spielten, verrät Isa MacLean ab Seite 18. Sozialen Erfindungsgeist nehmen Emel Ertem und Petra Wagner unter die Lupe. Ab Seite 23 zeigen die beiden anhand vieler Beispiele, was sich pädagogische Teams für ein gerechtes Zusammenleben in der Kita einfallen lassen.
Eine anregende Lektüre und viel Spaß beim gemeinsamen Suchen, Finden und Erfinden wünscht Ihnen
Ihre
Irene Weber, Chefredakteurin