Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
offene Arbeit mit Kindern in den ersten drei Lebensjahren - geht das? Und was heißt das überhaupt? Eine vorgegebene Definition, wie offene Arbeit in einer Kindertageseinrichtung zu leben ist, gibt es nicht. Das offene Konzept wird in deutschen Kitas ganz unterschiedlich umgesetzt. »Jeder offene Kindergarten hat eine eigene Geschichte. Es gibt viele Wege - die Richtung, in die diese Wege führen,
ist jedoch stets dieselbe, nämlich die konsequente Kindzentrierung«, schreiben Gerhard Regel und Sonja Ahrens in ihrem aktuellen Buch »Offene Arbeit in der Kita«. Letztlich sind pädagogische Teams gefordert, sich damit auseinanderzusetzen, was zu ihrer Einrichtung, zu den Kindern, zu den Eltern und zu den Fachkräften passt.
Angesichts des enormen Ausbaus des Betreuungsangebots für Kinder in den ersten drei Lebensjahren ergeben sich ganz besondere Anforderungen an Einrichtungen, die nach dem offenen Konzept arbeiten (wollen), und es stellen sich neue Fragen: Wie lässt sich offene Arbeit mit unter Dreijährigen konkret umsetzen? Können sie in offenen Konzepten verlässliche Bindungen aufbauen? Wie lernen die Jüngsten? Was sind ihre Bedürfnisse und Handlungsmotivationen? Welche Rolle spielt die Haltung der pädagogischen Fachkräfte? Was bedeutet offene Arbeit für ihr Selbstverständnis? Wie gelingt der Weg von »meine Kinder, deine Kinder« hin zu »unsere Kinder«? Dies sind nur einige der Fragen, die wir den Autoren dieser Ausgabe gestellt haben. Die Antworten sind so vielfältig wie die Öffnungsprozesse und Wege unterschiedlicher Einrichtungen.
Eine anregende Lektüre wünscht Ihnen Ihre
Irene Weber, Chefredakteurin