Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
»Das in unserer Gesellschaft geflügelte Wort vom Ernst des Lebens (…) unter- stellt, dass Bildung und Glücksempfinden sich ausschließen. Das Gegenteil ist der Fall.« So steht es im Berliner Bildungsprogramm. Was liegt da näher, als ein Heft zum Thema Glück zu machen?
Doch was ist Glück überhaupt? Kann man Glück lernen? Wann ist ein Kind glücklich? Wie können Kitas zum Glückserleben von Kindern beitragen? Welche Antworten bieten Theologie und Religionspädagogik Sinn- und Glücksuchenden? Muss man immer glücklich sein? Das sind nur einige der Fragen, die wir den Autoren dieser Ausgabe gestellt haben. Ihre Antworten und Überlegungen sind so vielfältig wie die menschlichen Vorstellungen von Glück - jeder versteht etwas anderes darunter. Und doch gibt es einige Grundkomponenten, die Glückserleben ermöglichen können.
In die einzelnen Titelbeiträge haben wir Zitate von Kindern und Jugendlichen zum Thema Glück sowie Auszüge aus der aktuellen Studie »Kita-Qualität aus Kindersicht« eingestreut. Im Rahmen des ungewöhnlichen Forschungsprojekts hat ein Team des Berliner Instituts für Demokratische Entwicklung und Soziale Integration (DESI) im Auftrag der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung zwischen Juni 2016 und April 2017 Kindertageseinrichtungen in Deutschland besucht, sich von den Kindern durch die Einrichtungen führen lassen und anhand von Gruppendiskussionen, Beobachtungsprotokollen, Videoaufnahmen und Mal- Interviews ermittelt, was eine Kita aus Kindersicht zu einer guten Kita macht.
Eines steht für mich nach der Arbeit an diesem Heft außer Frage: Kinder wie pädagogische Fachkräfte benötigen geeignete Rahmenbedingungen in Kitas, um Glücksmomente erfahren zu können.
Eine beglückende Lektüre wünscht Ihnen
Ihre
Irene Weber, Chefredakteurin