Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Betreuung von Kindern unter drei Jahren in der Kita erfordert sensibles Eingehen auf ihre spezifischen Bedürfnisse. Einfühlsamkeit, Geduld und Responsivität der pädagogischen Fachkräfte schaffen die Grundlage für eine positive Entwicklung in dieser Lebensphase. Die Gestaltung der Umgebung sollte altersgerecht, sicher und anregend sein, um die motorische, sprachliche und kognitive Entwicklung der Kinder zu fördern. Freies Spiel und sensorische Erfahrungen sind dabei zentral. Wie Räume in der Krippe so gestaltet werden können, dass sich Kinder geborgen und gleichzeitig frei fühlen, um ihre Welt selbstständig zu erkunden, zeigt unsere Autorin Christine Bader ab Seite 8. Welche Rolle Peer-Beziehungen in den ersten drei Lebensjahren spielen und wie Fachkräfte diese wahrnehmen und fördern können, verraten Kornelia Schneider und Wiebke Wüstenberg ab Seite 13. Wie mit dem Ansatz der Vorurteilsbewussten Bildung und Erziehung Demokratiebildung bereits in der Krippe gelingen kann, legt Emel Ertem ab Seite 19 dar. Und Monika Arnold erläutert ab Seite 23, wie die religiöse Dimension mit den jüngsten Kindern gelebt werden kann.
Bei allen Beiträgen in diesem Heft wird deutlich: Eine Krippe ist kein »kleiner Kindergarten«, sondern benötigt eigenständige, auf die spezifischen Bedürfnisse junger Kinder abgestimmte Konzepte. Und: Es braucht entsprechende strukturelle Rahmenbedingungen. Eine qualitativ hochwertige Bildung, Erziehung und Betreuung gerade der jüngsten, noch besonders verletzlichen Kinder kann nur dann gewährleistet werden, wenn genügend personelle und zeitliche Ressourcen zur Verfügung stehen. Kurz: Die Politik ist gefragt, endlich zu handeln!
Ihre
Irene Weber, Chefredakteurin