Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
in einer Kindergarten-Ordnung aus den 1960er Jahren heißt es unter anderem: "Grobes Schlagen muss unterbleiben." Als ich das neulich las, blieb mir erst mal die Luft weg. Zum Glück sind die Zeiten Schwarzer Pädagogik vorbei. Heutzutage ist eine gewaltfreie Erziehung in unseren Kindergärten ebenso selbstverständlich wie die Achtung der Kinderrechte. Dennoch stehen wir in der beruflichen Hektik immer wieder in der Gefahr, unseren Mitmenschen, ob klein oder groß, nicht ausreichend respektvoll, sensibel und wertschätzend zu begegnen, wie auch unsere Autorin Martina Bentenrieder ab Seite 22 zu berichten weiß.
Kinder benötigen Wertschätzung, Anerkennung und Respekt, um sich zu selbstbewussten Persönlichkeiten zu entwickeln. Am Beispiel von uns Erwachsenen können sie lernen, was es heißt, respektvoll miteinander umzugehen, Anderen Respekt entgegenzubringen und selbst Respekt zu erfahren. Damit Erzieherinnen Kindern respektvoll begegnen können, braucht es entsprechende Rahmenbedingungen in unseren Kindertageseinrichtungen. Und Erzieherinnen brauchen selbst die Erfahrung, von Anderen respektiert zu werden - von den Eltern, dem Träger, der Gesellschaft, der Politik. Diesen Respekt einzufordern dürfen wir nicht müde werden.
Ihre
Irene Weber, Chefredakteurin
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