Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
Projektarbeit wird in den Bildungs- und Orientierungsplänen explizit empfohlen. So heißt es beispielsweise im Berliner Bildungsprogramm: »Nicht alle Fragen und Themen, die für Kinder wichtig sind, erschließen sich ihnen durch eigene Erfahrungen im alltäglichen Leben und Spiel. Projekte bieten gute Möglichkeiten, sich mit Kindern zielgerichtet weitere Zugänge zur Lebenswelt zu eröffnen.« Dabei wird eine klare Abgrenzung vorgenommen von »vorgedachten, vorgeplanten, aus dem Sinnzusammenhang gerissenen Beschäftigungsangeboten, bei denen der Ablauf und das Ergebnis schon vorher feststehen«.
So weit, so gut. Wie aber kommen Projekte zustande? Wie werden sie in den Kita-Alltag integriert? Geht projektorientierte Arbeit auch mit Krippenkindern? Wie gelingt es, dass alle Kinder unabhängig von ihren individuellen Voraussetzungen gleichberechtigt an Projekten teilhaben können? Das sind nur einige der Fragen, mit denen sich die Autorinnen dieser Ausgabe auseinandersetzen.
Rita Haberkorn richtet in ihrem Beitrag ab Seite 10 den Blick zunächst bewusst auf die Gestaltung des pädagogischen Alltags. Sie zeigt, wie wichtig es ist, Kindern im Kita-Alltag vielfältiges entdeckendes Lernen, Basiserfahrungen in Selbstwirksamkeit und Partizipation zu ermöglichen. Denn »ohne das Fundament einer soliden Qualität im Alltag sind Projekte wie Fremdkörper, die schnell zu geplanten Vorhaben verkommen und den Namen ›Projekt‹ nicht verdienen« (Seite 11).
Viel Freude beim gemeinsamen Entdecken, Forschen und Lernen − im Alltag und in Projekten − wünscht Ihnen
Ihre
Irene Weber, Chefredakteurin