Titelthema
Ein Traumberuf - und was er wirklich braucht
Matthias Colloseus und Lena Przibylla erläutern, was politisch zu tun ist, damit das Arbeiten in der Kita nicht zum Alptraum wird.
Zunächst ein kurzer Blick in die Statistik: Die Anzahl der Fachkräfte und Auszubildenden ist in keinem anderen Berufsfeld so schnell gewachsen wie in der Kindertagesbetreuung. Ein riesiges Arbeitsfeld mit 730 000 Beschäftigten. Deutschlandweit konnten im vergangenen Jahrzehnt durchschnittlich 26 000 neue Fachkräfte pro Jahr gewonnen werden. Zwei Drittel der Erzieherinnen und Erzieher arbeiten in Kindertageseinrichtungen, andere in Ganztagsschulen und Horten oder Heimen.
Fast jedes Kind in Deutschland besucht vor Schuleintritt eine Kita. Die meisten Menschen in Deutschland haben direkt oder über Freunde und Verwandte einen persönlichen Bezug. 24 Prozent der Jugendlichen geben an, »grundsätzlich« bis »sehr interessiert« an einer Tätigkeit in der Kindertagesbetreuung zu sein. Auf den ersten Blick also offensichtlich ein attraktiver Beruf. Die gesamtgesellschaftliche Bedeutung frühkindlicher Bildung, Erziehung und Betreuung und die große Verantwortung der Fachkräfte werden stets betont. Aber auch im schönsten Beruf der Welt können motivierte und engagierte Fachkräfte zerrieben werden zwischen Anspruch und Wirklichkeit angesichts unzureichender Rahmenbedingungen, überbordendem Verwaltungsaufwand und massivem Fachkräftebedarf.
Die vielfältigen Klagen über zurückliegende und gegenwärtige Einschränkungen und Herausforderungen werden nicht geringer, sondern nehmen zu. Vielerorts können Kinder nicht mehr zuverlässig und mit gutem Gewissen betreut werden. Der Rechtsanspruch für alle Kinder ab einem Jahr - gerade einmal seit zehn Jahren in Kraft - gilt nur noch eingeschränkt. Es fehlen 384 000 Betreuungsplätze. Viele Einrichtungen reduzieren die Öffnungszeiten oder schließen an einzelnen Tagen ganz. Und ein weiterer Rechtsanspruch ist bereits beschlossen: der auf Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter. Will man hier ein echtes pädagogisches Angebot schaffen und nicht bloß einen Sicherheitsdienst für den Schulhof, würden schätzungsweise weitere 100 000 Fachkräfte benötigt.
Diejenigen, die aus dem Berufsfeld ausscheiden, geben meistens nicht an, dass sie ihren Beruf grundsätzlich nicht mehr ausüben wollen. Auch die Bezahlung ist nicht der häufigste Grund für einen Kita-Exit: Diesen Fachkräften zufolge sind es die Rahmenbedingungen, unter denen sich die eigenen Ansprüche nicht aufrechterhalten lassen und unter denen ein - im Blick auf die eigene Gesundheit und Motivation - nachhaltiges Arbeiten nicht möglich ist.
In diesem Artikel geht es um einen Traumberuf - und darum, was politisch getan werden muss, damit er nicht zum Alptraum wird. Bund, Länder, Kommunen und Träger müssen dafür enorme Anstrengungen vollbringen. Und sie müssen heute damit beginnen: Kurzfristig muss für wirksame Entlastung in den Teams gesorgt werden, vor allem bei nicht-pädagogischen Tätigkeiten, mittelfristig müssen eine wirksame Strategie zur Fachkräftegewinnung entwickelt und die Weichen für differenzierte Teamprofile und berufliche Entwicklung gestellt werden, langfristig müssen Bund und Länder ihrer Verantwortung gerecht werden und bundesweit und dauerhaft einheitliche Qualitätsstandards gewährleisten. Nur dann hängen Bildung und gutes Aufwachsen nicht vom sozioökonomischen Status der Familien, dem Bundesland, dem Stadtteil oder dem Wohnblock ab.
Einmal wie Profis arbeiten
Spätestens seit den Ergebnissen der Pisa-Studie zu Beginn der 2000er Jahre zeigen Politik und Öffentlichkeit mehr Interesse daran, wie der Elementarbereich individuelle Bildungsbiografien beeinflusst. Im ganzen Land wurden Schritt für Schritt Bildungspläne als Grundlage für die pädagogische Arbeit in Einrichtungen der frühkindlichen Bildung von Fachkräften, Trägervertretungen und Wissenschaft gemeinsam entwickelt und umgesetzt. Diese Auseinandersetzung sowie die daraus folgende Forschung in der frühkindlichen Pädagogik haben den Blick unserer Gesellschaft auf Kindertageseinrichtungen grundlegend verändert. Auch die Fachkräfte haben in diesem Prozess ein neues Selbstbewusstsein entwickelt. Zu Recht verstehen sie sich als Pädagoginnen und Pädagogen auf Augenhöhe mit den Lehrkräften an Schulen. Sie begleiten, unterstützen und gestalten die Lernbiografien und Lebensrealitäten von Kindern und Familien.
Die Arbeitsfelder der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung haben in den vergangenen Jahrzehnten also einen enormen Professionalisierungsprozess durchlaufen. Nur wurden die Rahmenbedingungen nie angepasst. Dabei kennen wir die Zusammenhänge zwischen Betreuungsrelation, pädagogischer Prozessqualität und kindlicher Entwicklung.
Eine der zentralen Forderungen auch im gegenwärtigen Ringen um ein Qualitätsentwicklungsgesetz ist deshalb eine bundesweit geltende Fachkraft-Kind-Relation. Sie muss wissenschaftlichen Empfehlungen folgen und durch die Berücksichtigung der mittelbaren pädagogischen Arbeit den Ansprüchen an Vor- und Nachbereitung, Zusammenarbeit mit Eltern und im Team oder auch Kooperationen im Sozialraum genügen.
Konkret heißt das - einer Expertise der Professorinnen Strehmel und Viernickel folgend: Es muss bundesweit eine Fachkraft-Kind-Relation in der direkten pädagogischen Arbeit von 1:2 bei Säuglingen, 1:4 bei Kindern bis zur Vollendung des 3. Lebensjahrs und 1:9 bis zum Schuleintritt gelten.
Bei manchen Kindern müssen deren höhere Anforderungen berücksichtigt werden. Unabhängig vom Alter heißt das zum Beispiel, für Kinder in benachteiligenden Lebenssituationen einen Gewichtungsfaktor von 1,3 anzuwenden.
Für jede volle Stelle braucht es etwa 6,5 Stunden pro Woche für mittelbare pädagogische Arbeitsaufgaben (16,5 Prozent). Pauschal ist mit 20 Prozent Ausfallzeiten etwa durch Urlaub, Fortbildung und Krankheit zu rechnen. Die Tagespflegeperson-Kind-Relationen sollten sich ebenfalls an diesen Standards orientieren.
Man lernt nie aus
Gesellschaft, Politik und vor allem der Sozialraum verändern sich stets - und damit auch die Bedingungen pädagogischer Arbeit. Die Fachkräfte setzen sich also fortwährend mit gesellschaftlichen Veränderungen auseinander und reflektieren deren Auswirkungen auf die frühkindliche Bildung und Erziehung sowie ihren persönlichen Standpunkt. So entwickeln sie die Arbeit im Team und mit den Kindern und Familien weiter - und natürlich auch sich selbst.
Zwei Voraussetzungen dafür werden dabei noch zu oft vernachlässigt: qualifizierte Fachberatung und ausreichend Zeit für Fort- und Weiterbildung. Fachberater*innen begleiten die professionelle Weiterentwicklung der Träger und ihrer Einrichtungen. Sie gewährleisten den Blick von außen. Sie stellen Fachkräften, Teams und Trägern eine zusätzliche Reflexionsebene zur Verfügung. Daher sollten sie unabhängig von der Fachaufsicht handeln. Dann können sie effektiv mit den Teams die grundständige Qualität weiterentwickeln und in herausfordernden Situationen beraten. Ein bundesweites Recht auf Fachberatung muss im Qualitätsentwicklungsgesetz berücksichtigt werden.
Hinzu kommt: Kein Berufsfeld ist so fortbildungsfreudig wie das der Erzieherinnen und Erzieher. Umfragen zeigen, dass sie auch einen größeren Teil ihrer Fort- und Weiterbildungen aus eigener Tasche bezahlen und ihre Freizeit dafür einsetzen.
Ein Recht auf Fort- und Weiterbildung im Qualitätsentwicklungsgesetz ist angesichts des stetigen Entwicklungsbedarfs - des Arbeitsfelds insgesamt sowie des Personals bei jedem Träger - angemessen. Das Gesetz muss ein Mindestkontingent an zur Verfügung stehenden Tagen pro Jahr vorgeben und Höchstgrenzen für die Selbstbeteiligung vorschreiben. Verbindlichere Regelungen an dieser Stelle geben auch den Leitungen und Trägern Sicherheit bei der Personalplanung.
Professionell in Vielfalt
Notwendig sind zugleich Organisationsentwicklungsprozesse, die zu einer größeren Binnendifferenzierung im Team führen und Möglichkeiten schaffen, über die Funktion der (stellvertretenden) Leitung hinaus Verantwortung zu tragen und sich zu spezialisieren. Heute ist das System der frühkindlichen Bildung, Erziehung und Betreuung in einem anhaltenden Krisenmodus. Kindzentrierte Arbeit setzt daher vertiefte pädagogische Kompetenzen voraus. Nur aus einer entsprechenden Fachlichkeit heraus lässt sich bewerten, welche pädagogischen Prozesse erhaltenswert sind und welche weiterentwickelt werden müssen.
Klar ist aber auch: Der enorme Fachkräftebedarf wird sich ohne Quereinstieg nicht decken lassen. Kinder wie Teams können von vielfältigen persönlichen Lebenserfahrungen und unterschiedlichen Kompetenzen auch profitieren. Je nach den vertretenen Professionen und Vorerfahrungen lassen sich einrichtungsbezogene Team-Profile entwickeln und ausbauen, die in ihrer Vielfalt allen Familien und Kindern individuelle Lernerfahrungen ermöglichen. Indem Teams professionelle pädagogische Haltung mit persönlicher Leidenschaft verbinden, können sie gemeinsam mit Kindern alltägliche Lern- und Lebenserfahrungen initiieren und aktiv gestalten.
Derzeit besteht die Gefahr, dass das Fachkräftegebot aufgrund des Fachkräftemangels durch die Hintertür außer Kraft gesetzt wird. Stattdessen bräuchte es pädagogisch verantwortete Konzepte auf der Grundlage von Erfahrungen, die in Modellprojekten und anderen Einrichtungen mit multiprofessionellen Teams gesammelt wurden, sowie (berufsbegleitende) Nachschulungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten.
Gleichzeitig bietet sich hier die Chance, Karrierewege für akademisch und nicht-akademisch gebildete pädagogische Fachkräfte zu entwickeln, da deren Kompetenz, Interaktionen pädagogisch zu reflektieren, in vielfältigen Teams eine herausragende Bedeutung zukommt.
Das gilt insbesondere für Leitungen, gerade angesichts heterogener werdender Teams. Hier sind spezifische Kompetenzen gefordert, für deren Erwerb Zeit und Angebote zu schaffen sind. Viele Leitungen übernehmen außerdem einen großen Teil der Trägeraufgaben. Die wissenschaftlichen Empfehlungen geben für die pädagogische Leitung mindestens 30 Prozent eines Vollzeitäquivalents plus 4 Stunden pro Kind pro Jahr und 40 Stunden pro Mitarbeitende pro Jahr sowie 20 Prozent für Urlaub, Fortbildung und Krankheit an. Für die Verwaltungsaufgaben sind zusätzlich 14 Prozent eines Vollzeitäquivalents sowie 1,5 Stunden pro Jahr pro Kind und pro Mitarbeitende zu berechnen. Diese Vorgaben müssen bundesweit gelten.
Vom Zutrauen und Zumuten
Pädagog*innen werden in Kindertageseinrichtungen selbst zu Lernenden. Sie sind nah an der Wahrnehmung und dem Erleben der Kinder, die sie als Expert*innen für ihre Lebenswelt anerkennen. Sie orientieren ihr Angebot an den Interessen und dem Willen der Kinder und kennen deren Familiensystem. Sie unterstützen die Eigeninitiative dieser Familien und stärken sie darin, ihre eigenen Ressourcen zu nutzen. Die Fachkräfte erleben somit aus nächster Nähe mit, was Kindern zugetraut, was Kindern zugemutet wird und in welchem Rahmen diese ihr Leben und ihre Beziehungen gestalten können. In dieser besonderen Nähe zu Kindern wird ihnen immer wieder deutlich, dass Kinder und Erwachsene ähnlicher sind, als oft geglaubt wird. Ihr Blick dafür, warum Menschen so handeln, wie sie handeln, schärft sich. Die alltägliche Arbeit in der frühkindlichen Bildung ist somit auch immer wieder Arbeit an der eigenen Biografie. Mit diesen Einsichten gestalten pädagogische Fachkräfte Kindertageseinrichtungen als »Wiegen der Demokratie«.
Ein solches Arbeiten, das die Prinzipien der Sozialraumorientierung umsetzt, benötigt die bereits ausgeführten Zeitkontingente für mittelbare pädagogische Arbeit als fester Teil der Arbeitszeit und der Personalplanung.
Sinnvoll ist über die Kooperation mit anderen An- geboten im Sozialraum hinaus auch die Unterstützung durch Kita-Sozialarbeit.
Alle unter einem Dach
Kindertageseinrichtungen sind Orte, wo die Vielfalt von Kindern und Familien normal ist und als Chance begriffen wird. Pädagogische Fachkräfte tragen mit ihrer Arbeit dazu bei, Kindern und Familien gleichberechtigte Teilhabe und Partizipation an ihrer Gesellschaft zu ermöglichen. Kitas sind in der Regel neben der Familie der erste Ort, an dem die Persönlichkeitsentwicklung in der Auseinandersetzung mit dem Gegenüber stattfindet. Die »Gesellschaft im Kleinen« spiegelt sich in der Einrichtung. Die Fachkräfte nutzen das als Ausgangspunkt um - inklusiv - familiäre, kulturelle oder religiöse Erfahrungen mit den Kindern und ihren Familien zu teilen. Das ist anspruchsvoll, heißt aber, dass jede einzelne Fachkraft die demokratische und offene Gesellschaft der Zukunft mit entwerfen und gestalten kann.
Je größer die sozioökonomischen Unterschiede und je größer die Belastungen des Sozialraums, desto anspruchsvoller - und zugleich wichtiger - wird diese Aufgabe. Insbesondere Kommunen und Länder sind in der Pflicht, durch besondere (finanzielle) Unterstützung besondere Belastungen zu kompensieren.
Mit der Aufgabe, demokratische Erfahrungen grundzulegen, geht auch die Verantwortung einher, Diskriminierung in der Einrichtung zu vermeiden und im Übrigen Diskriminierungserfahrungen von Kindern und Familien zum Thema zu machen. Diese müssen darin gestärkt werden, die Ungerechtigkeit solcher Erfahrungen zu erkennen.
Eine besondere Herausforderung kann es für konfessionell getragene Einrichtungen sein, der religiösen Vielfalt der Familien diskriminierungsfrei und gleichberechtigt gerecht zu werden. Durch ihre gut eingeübte Reflexion des religiösen Weltzugangs von Kindern und der religionspädagogischen Dimension ihrer Arbeit bringen sie zugleich gute Voraussetzungen mit, diese Herausforderung zu meistern.
Die Kinder von heute, die Welt von morgen
Dieses kooperative Gestalten einer gemeinsamen Zukunft ermöglicht es den Fachkräften, komplexe politische Themen und Entwicklungen - wie beispielsweise die Digitalisierung - für Kinder und Familien erfahrbar und für das Individuum bedeutsam werden zu lassen. Im Kontext der täglichen Bildungsarbeit lassen sich, insbesondere durch Naturerfahrungen im mittelbaren Sozialraum, die Zusammenhänge und Abhängigkeiten zwischen Mensch und Umwelt aufzeigen. Das ist ein Baustein für die »Bildung zur nachhaltigen Entwicklung«, die auf den Erhalt eines für die Menschheit bewohnbaren Planeten abzielt.
Als Bildungseinrichtungen und wegen des enormen Verwaltungs- und Koordinationsaufwands müssen Kindertageseinrichtungen flächendeckend Zugang zu Breitband-Internetverbindungen haben und so ausgestattet sein, dass sie aktuelle technische Möglichkeiten zur Entlastung des Personals nutzen können. Darüber hinaus ist darauf zu achten, dass pädagogische Fachkräfte so wenig Zeit wie möglich mit Verwaltungsaufgaben verbringen und diese entsprechend ausgebildetem, nicht-pädagogischem Personal übertragen werden. Dasselbe gilt für hauswirtschaftliche Tätigkeiten, insofern sie nicht gemeinsam mit den Kindern als pädagogische Interaktion gestaltet werden können.
Den Menschen gerecht werden
Zusammenfassend: Bei der Arbeit in den Kindertageseinrichtungen geht es nicht um starre Arbeitsabläufe. Vielmehr müssen Pädagog*innen situationsgerechte Entscheidungen treffen, die den ganzen Menschen in den Mittelpunkt stellen. Das ist eine hohe Anforderung. Wie gezeigt wurde, kommt es für diese Qualität von Bildung, Erziehung und Betreuung junger Kinder jedoch nicht allein auf die pädagogischen Fachkräfte an. Sie können nur in den Rahmenbedingungen arbeiten, die sie vorfinden. Sie sind darauf angewiesen, dass das System auskömmlich ausgestattet und finanziert ist: so, dass es verlässliche pädagogische Arbeit ermöglicht, kindzentriert und den Kinderrechten gemäß.
Im Augenblick hieße das: eine bessere Fachkraft-Kind- Relation und die Gewinnung von Fachkräften, die diese gewährleistet; strukturierte Rahmenbedingungen für Wege von nicht-pädagogischen Fachkräften in die Kita und Karrierewege vor allem von pädagogischen Fachkräften in der Kita; Freistellung von Verwaltungs- und hauswirtschaftlichen Tätigkeiten; selbstverständliche Berücksichtigung von mittelbarer pädagogischer Arbeit nach den Prinzipien der Sozialraumorientierung und Fort- und Weiterbildung in Arbeitszeit und Stellenplanung; Unterstützung von Einrichtungen mit besonderen sozialräumlichen Herausforderungen; eine angemessene digitale Infrastruktur und Ausstattung.
Unter solchen Bedingungen würden sich auch mehr Fachkräfte wohlfühlen. Noch ist der Weg vom gegenwärtig Erreichten dorthin lang: Echte Wertschätzung für das Berufsfeld lässt sich augenblicklich nicht ohne umfangreiche Investitionen ausdrücken. Nur damit können wir junge Menschen - darunter auch mehr Männer und andere Bevölkerungsgruppen, die bisher unterrepräsentiert sind - für diesen unbeschreiblich schönen Beruf motivieren.
Dass für die Mehrzahl der pädagogischen Fachkräfte ihr Traumberuf noch nicht zum Alptraum geworden ist - dass sie trotz vielfältiger Herausforderungen, ständig neuer und erweiterter Anforderungen, großer Erwartungen von außen und hohen eigenen Ansprüchen bei ihrer Berufswahl bleiben, ist bewundernswert. Sie verdienen Respekt und Dank.
Matthias Colloseus
Referent beim Verband Katholischer Tageseinrichtungen für Kinder (KTK) - Bundesverband e. V.
Lena Przibylla
Referentin beim Verband Katholischer Tageseinrichtungen für Kinder (KTK) - Bundesverband e. V.