Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
laut der UN-Kinderrechtskonvention haben Kinder ein Recht darauf, ihre Meinung bei allen sie berührenden Angelegenheiten zu äußern und gehört zu werden. Dennoch werden ihre Ansichten, Wünsche und Perspektiven bislang weder selbstverständlich noch systematisch in die Entwicklung von Kita-Qualität einbezogen. Vielmehr stehen in der Diskussion um die Qualität von Kindertages- einrichtungen nach wie vor häufig Definitionen von sogenannten Expert*innen im Mittelpunkt. Qualität soll »objektiv« und »messbar« sein. Bei dieser Vorstellung von Qualität wird die Sicht der eigentlichen Hauptakteur*innen nicht berücksichtigt - die der Kinder.
Doch was ist für Kinder eine »gute« Kita? Was bedeutet Qualität aus Kindersicht? Was wünschen sich Kinder von den pädagogischen Fachkräften? Wie gelingt es, die Perspektiven der Kinder zu erfassen, zu analysieren und in Qualitätsentwicklungsprozesse einzubinden? Wie kann Kita-Qualität partizipativ entwickelt werden? Inwiefern lassen sich die in den Bildungsplänen formulierten Anforderungen an die frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung mit den Kinderperspektiven verbinden? Wie können Gespräche mit Kindern so gestaltet werden, dass ihre Perspektiven sichtbarer werden? Welche anderen Möglichkeiten können Fachkräfte Kindern anbieten, um ihren Perspektiven auch nonverbal Ausdruck zu verleihen? Dies sind nur einige der Fragen, mit denen sich die Artikel in diesem Heft auseinandersetzen.
Eine anregende Lektüre wünscht Ihnen Ihre
Irene Weber, Chefredakteurin